Das Ende der Segelsaison 2018 rückt leider immer näher. Doch auch danach befindet sich der Verein nicht im Winterschlaf, wie der folgende Bericht aus unserer Jugendgruppe zeigt.

Jedes Jahr im Winter stellt sich für einen Segelverein die Frage was man mit der Trainingsgruppe macht, wenn man nicht segeln kann. Natürlich schafft man durch Sport in der Halle die Grundlagen an Kraft und Ausdauer für die Segelsaison, aber an theoretischem Wissen für diesen Sport darf es auch nicht fehlen. In der Regel veranstaltet man mit den Kinder und Jugendlichen ein wöchentliches Theorietraining. Meistens ist die Aufmerksamkeit der Segler nach einem langen Schultag aber nicht besonders hoch. Deshalb kam die Idee für den Winter 2017/18 auf, ein Projekt zu absolvieren. Im späteren „Seglerleben“ ist es von Vorteil ein wenig handwerklich geschickt zu sein. Falls man später einmal ein eigenes Boot besitzt, fallen jährlich Wartungs- und Reparaturarbeiten an, welche man alleine bewältigen muss. Um dieses Geschick ein wenig zu fördern, sollte die 420er-Trainingsgruppe einen Bock bauen. Die Böcke werden für die Boote benötigt, um diese anzukippen, damit das Wasser von der Plane ablaufen kann. Jedes Team sollte für sein Boot einen Bock bauen. Unter Anleitung des Trainers erfolgte dieser Bau von der eigenständigen Planung bis hin zum Bau des Bocks.


Planung:
– Wie soll der Bock aussehen?
– Welche Maße soll dieser haben?
– Wie kann man diese Maße grob berechnen?
– Welches Material wird benötigt?
– Skizze
– Welche Werkzeuge brauchen wir?
– Wie können wir die Überlegungen umsetzen?
Aufbau:
– Zuschnitt des Holzes
– Beschichtung des Holzes mit Holzlasur um dieses zu schützen
– Beine zuschneiden, hierbei war der Winkel und die gleiche Länge aller Beine problematisch
– Zusammenschrauben der einzelnen Teile
– zweiter Anstrich mit Holzlasur

Das Projekt fand alle zwei Wochen für 2 Stunden beginnend im November 2017 bis Mitte März 2018 statt. Am ersten Projekttag wurde die komplette Planung absolviert. Jedes Team hat sich zunächst selbstständig überlegt wie der Bock aussehen soll. Anschließend wurden die Ideen zusammengefügt und es entstand eine gemeinsame Skizze, wonach der Bock gebaut werden sollte. Als Vorlage dienten Bilder von anderen Böcken aus dem Verein. Nebenbei konnte das Wissen über die Berechnungen am rechtwinkligen Dreieck aufgefrischt werde. Abschließend wurde über das Material, Werkzeug und die Umsetzung diskutiert. Das benötigte Material wurde vom Trainer organisiert und vom Verein bezahlt. Die Werkzeuge wurden von den Seglern mitgebracht.
    

Der Zuschnitt des Holzes auf die benötigten Längen stellte kein Hindernis dar. Dieser Arbeitsschritt war an einem Projekttag absolviert. Der erste Anstrich des zugeschnittenen Holz erfolgt an einem weiteren Tag. Anschließend folgte der schwierigste Schritt beim Aufbau. In die Beine musste eine Kerbe gesägt werden, so dass diese vom Auflagebalken mit einem vorgegebenen Winkel abstehen. Dies bereitete große Probleme, da dies nicht für alle vier Beine gleich gut gelang. Als Konsequenz mussten, nach dem die Böcke zusammengeschraubt waren, alle Beine in der Länge angepasst werden. Dieser Teil des Aufbaus nahm zwei Projekttage in Anspruch. Danach kam der Zusammenbau der einzelnen Teile. Endlich konnten die Jugendlichen ihr geschaffenes Werk bestaunen. Nachdem die Beine in der Länge angepasst wurden, fehlte nur noch der finale Anstrich.

Fazit:

Das Projekt war am Ende ein voller Erfolg. Alle 4 Teams konnten einen fertigen Bock vorweisen. Für die 13 bis 16 jährigen Jugendlichen war das Projekt auf jeden Fall die bessere Alternative zum Theorieunterricht. Es haben sich alle eingebracht und es hat sich niemand beschwert sich handwerklich zu betätigen. Manche haben das erste Mal eine Säge und eine Bohrmaschine verwendet und konnte so auch etwas für das Leben lernen. Zum Schluss waren alle sehr stolz auf ihre selbst gebauten Böcke. Den Jugendlichen hat das Projekt gefallen und es hat allen Spaß gemacht. Ihr Ergebnis können sich die Jugendlichen im wöchentlichen Segeltraining anschauen. Die Böcke befinden sich im Einsatz.

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