Das Jahr hat gerade erts angefangen und normalerweise denkt doch jetzt keiner an eine Regatta! Aber weit gefehlt, denn zwei unerschrockene FD Segler-Teams, aus unserem Verein, haben sich auf den Weg nach Sydney gemacht um dort am World Championship teilzunehmen. Oliver Hyzyk mit seinem Steurmann Jörg Herrmann, sowie Frank Kanig und Michael Heyder werden versuchen den Sieg nach Hause zu segeln!

Um euch immer auf dem Laufenden zu halten, bekommen wir die neuesten Informationen rund um die Weltmeisterschaft aus erster Hand von unseren Seglern. Michael Heyder beschreibt die ersten Tage in Sydney:

“Nun ist es losgegangen, doch gleich am Anfang gab es die ersten Hindernisse. Ich war die Stichprobe. Danke hier nochmal an meine Mama. Sie hatte noch am Frühstückstisch gesagt, dass ich in das typische Schema passe: Bart, jung etc. Und was soll ich sagen! Prompt wurde ich rausgezogen und mein Hangepäck nach Drogen untersucht. Ich, der ja soviele Drogen nimmt. Naja, gefunden haben haben sie jedenfalls nichts. Wieder zurück bei unserer Reisegruppe kam die Nachricht, dass der Flieder eine Stunde Verspätung hat. Nun gut, wir hätten ja zwei Stunden Zeit in Wien für das Unsteigen gehabt. Das Boarding verlief sehr schnell und unser Pilot hatte äußerste Priorität bekommen und durfte einen fliegenden Start hinlegen. Und dann hat er Gas gegeben. Hätte man ihn geblitzt, wir wären allesamt unsere Führerscheine los. Nach exakt 45 Minuten sind wir in Wien gelandet, nur wollte man uns nicht aussteigen lassen oder niemand hat damit gerechnet, dass wir so schnell da waren. Der gnädige Herr, der die Gewalt über die Finger hat, war noch nicht da. So konnten wir erstmal in Ruhe beobachten, wie unser Gepäck ausgeladen wurde. Also in Wien ist es schonmal angekommen!! Dann durften auch wir das Flugzeug verlassen und zum nächsten Gate laufen. Am anderen Ende des Flughafens. Olli hat auch gleich festgestellt,dass es sich um einen 15 bis 20-minütigen Fußmarsch handelt. Wo er das nun wieder her hatte. Die Antwort fand sich auf den Anzeigetafeln. Angekommen am Gate, war auch schon fast die Boardingtime erreicht, aber auch hier gab es eine Verspätung, wenn ich es recht im Kopf habe, waren es aber nur etwas 20 Minuten.

Der Flug nach Bangkok verlief reibungslos. Es gab ein super Entertainmentsystem, das Essen war auch in Ordnung und ausreichend. Schlafen konnten wir auch alle ein bisschen. Der Transit in Bangkok war auch unproblematisch und nun hieß es gute zwei Stunden warten bis es weiter ging. Das Boarding der letzten Maschine war gut organisiert und verlief reibungslos. Das Essen war sehr lecker und die Filmauswahl konnte sich auch sehen lassen, so dass man mit schlafen, dösen und von Sydney träumen gut die letzten 8,5 Stunden überstehen konnte. In Sydney angekommen, hat die Einreise gut geklappt, nur ich wurde mal wieder extra in den Zoll zitiert, na danke. Nach ein bisschen Smalltalk und leichter Verwirrung auf meiner als auch auf Seiten der Zollbeamten, wurde ich ohne Kontrolle durchgelassen. Auf dem Weg zum wohl organisierten Taxistand, trafen wir noch weitere FD-Segler aus Deutschland und haben uns dann zu Elft ein taxibus geteilt, da auch deren Ziel die Glennferrie Lodge war. Der arme Rezeptionist war dann kurzerhand mit der Anzahl der Ankömmlinge um diese frühe Uhrzeit, wir hatten es 9:30 Uhr, überfordert und die Zimmer waren auch noch nicht bereit. Also gingen Olli und ich in den  nur zwei Minuten entfernten Verein, um schon beim Booteentladen zu helfen. Nur war weder ein Container im Hafen noch unsere Steuerleute. Die Container wurden an einem alten Kohleverladungsplatz agbestellt, da es nirgendwo anders Platz gab. Mit Hilfe der Einheimischen und deren Trailern wurde dann ein Transfer eingerichtet, was leider für ein Auto etwas schmerzhaft war. VORSICHT, auf Kohleverladeplätze gibt es ein Meter tiefe Trichter, die man möglichst umfahren sollte. Aber alles verlief frei nach dem australischen Motto: no worrie.

Wir haben dann gleich unsere Boote für die Vermessung fertig gemacht und uns angemeldet, aber gegen 17 Uhr hat man uns dann mitgeteilt, dass wir doch erst am nächsten Morgen dran sind. Okay, dann erstmalnicht. Im Hotel haben wir auch inzwischen unsere Zimmer bezogen. Klein, fein, mit Balkon und ohne Bad. Haben uns ein bisschen frisch gemacht und uns anschließend im verein mit anderen FD-Seglern aus Berlin und Sachsen getroffen und zu Abend gegessen. Gegen 21:00 Uhr bin ich dann ins Bett gegangen, wohlgemerkt nach einer 24-stündigen Reise ohne groß zu schlafen, da fielen auch gleich die Augen zu. Gute Nacht! Beim Frühstücken haben wir dann wieder den Einfluss von Groß Britanien erfahren, Beans, Bacon, Eggs, Sausages….. sehr lecker. Die Vermessung der Boote lief relativ glatt. Nur ein Laufzettel von uns wurde kurzzeitig verschlampt und unserem Haken vom Notvorstag traute man nicht zu, dass er im Ernstfall hält. Mit der Erklärung, dass ich in Ungarn daran mehr oder weniger elegant Wasserski gefahren bin, haben sich alle mit einem Lächeln zufrieden gegeben. Bis auf einen alten, knurrigen Vermesser, der kurzerhand ein ende festbändselte und mit einem Ruck den Rumpf anhob und schief auf den Wagen fallen ließ. So haben wir auch seiner, naja nennen wir es mal Prüfung, standgehalten. nach der Vermessung sind wir dann noch über die Harbour Bridge in die Innenstadt von Sydney gelaufen. Dort habe ich mir noch eine kurze Hose mit Taschen gekauft. Zurück ging es dann mit der Fähre. GENIAL!

Den Silvesterabend verbrachten die Berliner FD-Segler im verein. Vorher haben wir uns gemeinsam die Zutaten für ein gemütliches Picknick organisiert. Die erste Überraschung an diesem Abend kam um 21 Uhr. Da bgann auf einmal ein großes Feuerwerk auf dem Wasser. Haben die Australier irgendwie die Zeit verpeilt? Nein, das war das Feuerwerk für die Kleinen! Und schon ein deutsches Feuerwerk hätte seine Probleme da mitzuhalten. Wie meinte Jens:”Man merkt die Nähe zu China.” Was die hier abfeuern ist im wahrsten Sinne bombastisch. Dann gab es noch ein “kleines Feuerwerk” gegen 22:40 Uhr. Zwischendurch  fand eine Parade mit beleuchteten Schiffen statt. Zum Hauptfeuerwerk teilte sich dann die Gruppe. Ein Teil ging auf die Straße um den oberen Teil der Harbour Bridge zu sehen. Die Anderen unserer Gruppe blieben im Hafen und konnten zwar die Brücke selbst nicht sehen, dafür aber alle Feuerwerke. Es gab vier auf dem Wasser, eines bei der Oper und eines an der Brücke. Wir wussten gar nicht wo wir zuerst hingucken sollten. Wahnsinn! Danach haben wir uns wieder getroffen um den Abend ausklingen zu lassen.

Am nächsten Morgen teilte sich unsere Gruppe. Ein Teil ist in die Blue Mountains gefahren, ein großer Nationalpark. Frank und ich sind im verein geblieben, da wir heute segeln wollten. Nachdem wir unseren FD aufgebaut hatten, mussten wir erstmal einen Kranführer aufsuchen. Richtig gelesen, einen Kran! Hier gibt es nämlich keine Slipbahn. Klingt spannend, ist es auch! Zumindest war keine aufzufinden, gekrant wurde erst ab 11:30 Uhr. Als wir dann endlich auf dem Wasser waren, war ich erstmal überfordert.Zu viele Eindrücke prasselten auf mich ein. Böiger und drehender Wind, unkonstante Wellen aus allen Richtungen, hohes Verkehrsaufkommen, viel zu schnelle vorfahtshabende Fähren. Trotzdem haben wir und da durchgekämpft und Frank konnte mich dann doch überzeugen in dem Hexenkessel vor der Brücke an der Oper für ein parr Fotos zu segeln, was dann auch ziemlichgenial war. Dann haben wir uns wieder in die Bucht verkrümelt, wo, wo es etwas ruhiger zuging. Trotzdem haben wir es geschafft eine gute Show zu liefern, da wir mit Spinnacker aus dem Gleiten heraus nach Luv gekentert sind. Dieses wurde auch bildlich für die Ewigkeit von einem Seglerkameraden festgealten. Bilder werden noch folgen! Nach der Segelsession hab ich mich nochmal aufgemacht um mir ein bisschen Sydney anzugucken. Mit einer dieser extrem schnellen Fähren bin ich zur Watsonbay gefahren, auf dessen anderer Seite die Steilküste zum Southern Ocean liegt. Dort bin ich ein wenig spazieren gegangen und hab mich dann wieder in Richtung Kirribilli gemacht. Das waren die ersten Tage von unserem Downunder Projekt. Bis zum nächsten Bericht.”

Liebe Grüße von Ulrike, Beate, Anne, Olli, Frank und Micha.

Der SCF 1891 wünscht beiden Teams viel Erfolg und eine Menge Spaß.

Text: Michael Heyder

Fotos: privat

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