Wozu braucht man einen Föhn beim Segeln? Die Antwort darauf kommt im Laufe des Textes. Fangen wir erst mal beim Morgen an! Wir hatten doch tatsächlich Sonne. Somit ergab auch das Frühstück im Freien wieder Sinn. Danach ging es in den Verein. Erst einmal Boote abdecken, Fock anschlagen und Groß aufräumen. Dann nochmal kurz auf den See geguckt und dann zum Auto und umziehen. Nee, stop! Startverschiebung! Startverschiebung? Es ist doch Wind und ausnahmsweise keine Welle. Hmm. Also warten an Land angesagt. Während der Wartezeit wurde viel über den Wind spekuliert. Jeder hatte eine neue Quelle und die Windstärke stieg im Viertelstundentakt. Gegen 11 Uhr hat man uns dann rausgeschickt. Auf dem Wasser haben wir zunächst gewartet, bis der Wind dann gegen 14 Uhr einsetzte. Erst zögerlich, dann etwas mehr. Aber noch im ersten Loch der Fock segelbar, sprich der Mast musste noch nicht soweit nach hinten gekippt werden. Allerdings sahen wir einige, die schon ins Zweite gegangen sind, auch Jan und Jens. Und normalerweise fahren die erst das Zweite, wenn wir schon ins dritte müssen. Also haben die was gewusst, was wir nicht wussten. Und ab auf den Bug und umgetrimmt. Goldrichtig! Der Wind nahm immer mehr zu und auch die Welle wurde immer höher. Während die Kreuzkurse segelbar waren, trotz einigen Schlägen ins Kreuz, waren die Spigänge doch sehr knifflig. Ständig mussten wir aufpassen, dass das Boot nicht unterschneidet, bzw. das Boot nicht soweit geigt, dass es uns rauswirft. Wind und Welle haben dann so sehr zugenommen, dass Frank und ich nicht mehr taktisch Segeln konnten und eher ums Überleben gekämpft haben. Zudem hat mein Knie versagt. Somit haben wir entschieden, nach der ersten Wettfahrt rein zu fahren und die Zweite von Land aus zu betrachten. Ägerlich, aber für uns vernünftig. Jörg und Oli sind noch die Zweite gestartet und lagen auch am Leefass auf einer guten Position. Allerdings bemerkten die beiden dann, dass sie keine Wantenspannung mehr hatten. Ein schneller Blick nach oben ergab die Lösung. Die Halterung für die Steuerbordsaling ist weggebrochen. Damit konnte man nicht weiter segeln und somit musste auch Team GER 219 aufgeben, genau wie 36 weitere Teams. Wozu nun der Föhn? Olis Mast ist aus Carbon und auch die Salinghalterung. Also haben sie sich zusammen mit Bogumil daran gemacht, den Mast zu reparieren. Die warme Luft diente der Prozessbeschleunigung, damit die Reperatur am nächsten Tag fertig ist. Drücken wir die Daumen.

Michael Heyder

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